Das dunkle Universum erforschen - erfolgreicher Start für Euclid-Sonde 

Die Raumsonde Euclid ist Anfang Juli 2023 erfolgreich vom Kennedy Space Center gestartet. Die Euclid-Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ist mit einem Airbus-Teleskop ausgestattet und wird dunkle Energie und dunkle Materie im All erforschen. 

Ein hochpräzises Teleskop mit einem Durchmesser von 1,2 Metern und ein von Airbus entwickeltes und gebautes Nutzlastmodul werden es Euclid ermöglichen, die Zusammensetzung und Entwicklung des dunklen Universums zu erforschen, einschließlich der Rolle der dunklen Materie und der dunklen Energie.
 

Eine Milliarde Galaxien messen

Euclid, gebaut von Thales Alenia Space für die ESA, wird in den kommenden sechs Jahren mehr als ein Drittel des gesamten Himmels abdecken und die Formen und Entfernungen von mehr als einer Milliarde Galaxien messen. 

Euclid ist eine Weltraummission von internationaler Tragweite, die der Menschheit helfen wird, die Struktur und Entwicklung des Universums zu verstehen. Es ist das größte Teleskop mit der höchsten optischen Leistung, das je von Airbus entwickelt und integriert wurde.

Das Teleskop, das vollständig aus Siliziumkarbid besteht, muss unter extrem kalten Bedingungen von -170 °C betrieben werden. Es baut auf dem weltweit führenden Know-how von Airbus in der Siliziumkarbid-Technologie für den Weltraum auf, das sich bereits bei den ESA-Missionen Herschel und Gaia im Orbit bewährt hat. 

Euclid TVAC

The Airbus-built Telescope for ESA’s EUCLID mission being readied for a thermal vacuum test
- Copyright Airbus -

Dunkle Materie läßt Universum schneller expandieren 

Euclid wird eine Karte der großräumigen Struktur des Universums erstellen und erforschen, wie sich das Universum ausgedehnt hat und wie sich im Laufe der kosmischen Geschichte Strukturen gebildet haben, um mehr über die Rolle der Gravitation und der dunklen Energie zu erfahren. 

Euclid wird die Verteilung der dunklen Materie im gesamten Universum mit einer noch nie dagewesenen Genauigkeit abbilden. Dunkle Materie lässt sich nicht direkt nachweisen, aber die Astronomen wissen, dass sie vorhanden ist, weil sie die Materie, die sie sehen können, durch ihre Schwerkraft beeinflusst. Die dunkle Energie ist eine geheimnisvolle Kraft, die das Universum anscheinend schneller expandieren lässt. 

 

Stand: Juli 2023

Weltneuheit: Drei Europäische Servicemodule in Bremen

In den Bremer Reinräumen von Airbus werden erstmals drei europäische Servicemodule (ESM) für Mondmissionen parallel gefertigt.

Es ist das erste Mal, dass die NASA mit Airbus einen nicht-amerikanischen Hauptauftragnehmer mit dem Bau eines essentiellen Elements für eine US-amerikanische bemannte Raumfahrtmission betraut hat. Die Integration von ESM-3 ist fast abgeschlossen, ESM-4 ist in vollem Gange, und die neu eingetroffene ESM-5-Struktur steht nun im Mittelpunkt der ersten Integrationsschritte. Jedes ESM erfordert die Integration von mehr als 22.000 Elementen. 
 

Weiter ins All als je zuvor  

„Zusammen mit der Europäischen Weltraumorganisation liefert Airbus die Hälfte des Raumfahrzeugs, das Menschen zum Mond zurückbringen wird – und sie damit weiter als je zuvor ins All bringt und natürlich auch sicher zur Erde zurückkehren lässt", sagte Marc Steckling, Leiter von Space Exploration bei Airbus. 

„Wir haben bereits die ersten beiden ESMs ausgeliefert, wobei ESM-2 derzeit im Kennedy Space Center in Orion integriert wird. Mit dem Eintreffen der ESM-4-Struktur im vergangenen Sommer und der ESM-5-Struktur kurz vor Weihnachten haben wir nun die Serienproduktion eingeleitet. Unsere Reinräume wurden so optimiert, dass sie drei ESMs gleichzeitig aufnehmen können. Wir sind auf dem besten Weg, die Anforderung der NASA zu erfüllen, in Zukunft ein ESM pro Jahr zu liefern."

ESM 3 integration-Moon day

ESM-3 under final integration in the cleanroom at Airbus in Bremen - ©Airbus2023

Entscheidender Teil des Orion-Raumschiffs 

Das ESM ist ein entscheidendes Element des astronautischen Orion-Raumschiffs der NASA, da es das Hauptantriebssystem des Raumschiffs ist und gleichzeitig das Manövrieren im Orbit und die Positionskontrolle ermöglicht. 

Im Jahr 2022 fand die erste Artemis-Mission mit dem ersten Orion-Raumschiff statt, das vom ESM-1 angetrieben wurde.  Das Raumfahrzeug legte mehr als 2 Millionen Kilometer zurück, war einem Temperaturbereich von mehr als 200°C ausgesetzt und flog mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40.000 km/h (oder 11 km/s). Alle Systeme wurden getestet und funktionierten gut und zuverlässig, einige sogar besser als erwartet.

ESM-2 wurde im Oktober 2021 an Florida ausgeliefert. Es wird nun im Kennedy Space Center getestet und integriert. Es wird 2024 Teil der astronautischen Artemis-II-Mission sein, die seit 1972 die ersten Astronauten um den Mond und zurück zur Erde fliegen wird. ESM-3 wird die Artemis-III-Mission antreiben. Die ESM-4-Struktur traf im Juni 2022 im Reinraum von Airbus in Bremen ein und wird derzeit integriert. An der kürzlich eingetroffenen ESM-5-Struktur wird bereits gearbeitet.
 

Ziel: Raumstation in der Mondumlaufbahn 

Die ESM 4, 5 und 6 werden für die Missionen Artemis IV bis VI eingesetzt, von denen die ersten beiden Teil des europäischen Beitrags zum internationalen Gateway sind, einer Raumstation, die in der Mondumlaufbahn errichtet werden soll. Ziel der ESA und der NASA ist es, ein Mond-Ökosystem (Lunar Gateway) aufzubauen, um den Mond besser zu verstehen und zu erforschen und längerfristig bemannte Missionen zum Mars vorzubereiten.

 

Stand: Mar 2023

Satellitennavigation sichert Leben

Meilenstein erreicht: Airbus verbessert das europäische Erweiterungssystem zur Satellitennavigation (EGNOS) weiter. EGNOS sichert täglich Leben in der Luftfahrt und zahlreichen anderen Anwendungsgebieten.

Die Entwicklung des europäischen Erweiterungssystems zur Satellitennavigation schreitet voran. EGNOS V3 hat im Dezember 2022 die entscheidende Entwurfsprüfung (System Critical Design Review) bestanden. Dieser wichtige Meilenstein ist die letzte Planungskontrolle vor der Umsetzung. 

EGNOS V3 steht für die dritte Generation des „European Geostationary Navigation Overlay Service”. Dieses Upgrade wird die bestehenden Eigenschaften zum Schutz von Leben weiter verbessern und zudem neue Anwendungen bieten. 
 

Airbus mit Weiterentwicklung von EGNOS betraut 

Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hat Airbus 2018 damit beauftragt, EGNOS weiterzuentwickeln. EGNOS verbessert die Genauigkeit von Satellitennavigationssystemen wie dem europäischen Galileo oder dem US-amerikanischen GPS und sichert gleichzeitig die Verlässlichkeit der Daten. 

Dadurch leistet EGNOS unverzichtbare Dienste bei der Navigation in fast ganz Europa – in der Luft, auf See und an Land. So brauchen etwa Flugzeuge sichere, verlässliche und genaue Daten für Starts und Landungen, die über Standard-Navigationssysteme hinausgehen. Auch in der Schifffahrt, dem Zugverkehr sowie der Landwirtschaft wird EGNOS großflächig eingesetzt. 

navigation EGNOS

EGNOS V3 to support safety-critical aircraft, maritime and land applications

Auch Galileo wird weiterentwickelt  

EGNOS V3 soll in mehreren Stufen zwischen 2023 und 2025 in Dienst gestellt werden, um das europäische System noch genauer, robuster und besser verfügbar zu machen. Auch der Schutz vor Cyberattacken wird verbessert.  

Neben EGNOS entwickelt Airbus auch die zweite Generation der Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo. In Friedrichshafen am Bodensee werden derzeit die ersten sechs Satelliten der nächsten Generation hergestellt.

 

Stand: Feb 2023

Artemis I erfolgreich

Mission erfüllt: Nach über 10 Jahren Vorbereitung endete die 25-tägige unbemannte Mondmission Artemis-I erfolgreich am Sonntag, dem 11. Dezember 2022. Das von Airbus in Bremen hergestellte Europäische Service Modul hat als zentraler Baustein der Mission den Mond umlaufen und sämtliche Aufgaben erfolgreich absolviert.

Damit kam die NASA ihren ambitionierten Plänen, Menschen zum Mond zu bringen und dort eine dauerhafte Basis aufzubauen, einen großen Schritt näher. Die erfolgreiche Rückkehr der Raumkapsel Orion zur Erde stellt zudem eine Errungenschaft für das von Airbus gefertigte European Service Module (ESM) dar, welches die Raumkapsel Orion antreibt, lenkt und versorgt.
 

Mit Technologie aus Deutschland zurück zum Mond 

Erstmals vertraut die NASA bei der Entwicklung eines essentiellen Bestandteils einer astronautischen Mondmissionen einem nicht-amerikanischen Unternehmen. In Auftrag der europäische Weltraumagentur ESA wird Airbus insgesamt sechs Europäische Service Module für die Artemis Missionen I bis VI fertigen. Nach umfangreichen Tests übergab Airbus ESM-1 Ende 2020 an die NASA. Das Modul wurde „Bremen“ getauft, nach dem europäischen Kompetenzzentrum für bemannte Raumfahrt und Weltraumrobotik, wo Airbus zentrale Teile des ESM herstellt. 

Die Artemis I-Mission startete am 16. November 2022 und kam am 11. Dezember nach fast einem Monat im All zum erfolgreichen Abschluss. Wie geplant verglühte das ESM in der Erdatmosphäre auf kontrollierte Weise etwa 40 Minuten, bevor die Raumkapsel im Pazifischen Ozean landete. Es war ein bittersüßer Moment für alle Beteiligten, die dankbar für den Erfolg der Mission waren, doch gleichzeitig zu Zeugen des Verglühens ihrer Arbeit wurden.

Orion

Das Ende der Artemis I-Mission stellt den Anfang eines neuen Zeitalters der Raumfahrt dar. Die Nachfolgemissionen werden erstmals seit Jahrzehnten Menschen zum Mond bringen, darunter die erste Frau. Dabei werden die kommenden ESM die Besatzungen mit allem Lebensnotwendigen versorgen wie Wasser, Sauerstoff und der richtigen Temperatur. 

Airbus übergab das für die zweite Artemis-Mission 2024 vorgesehene ESM-2 bereits im Oktober 2021 an die NASA. Durch die Erfahrungen der Artemis-Mission rückt eine ESA-Mission zum Mond ebenfalls näher, mit der erstmals Europäer den Erdtrabanten betreten würden.
 

Nach 1 Millionen Stunden ins All 

Tausende von Airbus-Mitarbeitenden haben bereits über eine Million Arbeitsstunden in das Europäische Service Modul investiert. Jedes ESM besteht aus 22.000 Einzelteilen, 33 Antrieben und 12 Kilometern Kabel. Nach Jahren des Testens am Boden und nun im All lässt sich sagen: Das ESM hat seine Aufgaben noch besser erfüllt als erwartet. Auf seiner 2 Millionen Kilometer langen Reise war es Temperaturen von +-200 Grad ausgesetzt und flog mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40.000 km/h durchs All. 

 

Stand: Jan 2023

Powering the return to the Moon

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